Oftmals kommen kleinere Delikte und Straftaten in Behörden, wie z.B. Beleidigungen von Mitarbeitern oder Sachbeschädigungen von Behördeneigentum gar nicht zur Anzeige.
Die Gründe dafür sind z.B.
- die Überzeugung, dass "da ja sowieso nichts bei rum kommt"
- die damit verbundene Arbeit - der Glaube, für jede Anzeige die Polizei rufen zu müssen
- die Befürchtung von Mitarbeitern, eine Mitschuld für diese Delikte seitens der Behördenleitung oder von direkten Vorgesetzten zugewiesen zu bekommen ("schlecht deeskaliert" / die Situation nicht unter Kontrolle gehabt)
Doch nur, wenn auch kleinere Straftaten konsequent angezeigt werden, entsteht zum einen eine Signalwirkung, dass in dieser Behörde Übergriffe nicht toleriert werden und zum anderen kann seitens der Gerichte deutlich stärker sanktioniert werden, wenn sich die Anzahl der Übergriffe durch eine Person sammeln.
Nicht unterschätzt werden sollte auch die Signalwirkung an die Mitarbeitenden, dass die Behördenleitung hinter ihnen steht und hier nicht das Opfer zum Mittäter gemacht wird. Behörden, die diese Linie konsequent umsetzen, verzeichnen damit ausgezeichnete Erfolge.
Guido Schenk erklärt im folgenden Video die Zusammenhänge anhand eines aktuellen Urteils und die fatalen Folgen des Wegsehens und Nicht-Anzeigens.
Wir entschuldigen uns an dieser Stelle für das Hintergrundrauschen des Beamers, haben uns aufgrund der Aktualität der Ereignisse aber dafür entschieden, das Infovideo noch aus dem Schulungsraum der aktuellen Schulung heraus aufzunehmen.
Deeskalation und Selbstschutz am Arbeitsplatz
In dieser Schulung lernen Sie den rechtlichen Rahmen der Notwehr und Nothilfe kennen. Ab wann darf man sich wehren? Wo genau beginnt die Notwehr und was darf ich als Notwehrhandlung einsetzen?
Darauf aufbauend schulen wir Ihr Gefahrenradar: z.B. am Schreibtisch, aber auch in Situationen auf der Straße oder in fremden Wohnungen. Wo liegen Gefahren und wie können Sie sich effektiv und realistisch selbst schützen?
Die trainieren an selbst erlebten Gefahren- oder Gewaltsituationen und programmieren so Ihr Muskel- und Episodengedächtnis als Vorbereitung auf zukünftige schwierige Konflikte im Berufsalltag.